Blick ins Bücherregal

Leuchtende Sonnenblume.
Originalabbildung für "Möller's Deutsche Gärtner-Zeitung" .

Leuchtende Pflanzen


„Als eine Pflanze, deren Blumen gleichfalls von ganz auffallender Leuchtkraft sind, ist auch die Sonnenblume, Helianthus annuus, erkannt worden. Bisher wurde die Sonnenblume ja nur der Gewinnung ihrer Samen und ihres Markes wegen angebaut, um die ersteren als Genussmittel und zur Bereitung eines Oels und das letztere als Füllmaterial für Schwimm-(Rettungs-)Apparate zu verwenden, während die Benutzung der Pflanze als Beleuchtungskörper unbekannt war.

Unsere Abbildung veranschaulicht die Sonnenblume als Lichtspender. Wie es die Illustration deutlich und überzeugend zeigt, ist die Leuchtkraft einer einzigen Pflanze hinreichend, um beim Schein der Sonnenblumen bequem lesen und natürlich auch alle Hantirungen verrichten zu können, für die man einer Beleuchtung bedarf...“

Ludwig Möller

aus: Möller's Deutsche Gärtner-Zeitung,

16. Jg., 1901, Nr. 13, S. 155

Scherzhafte Nummern vom 1. April


Ludwig Möller (1847-1910), Erfurt, weit ausschauender Mann im deutschen Gartenbau und Verleger, pflegte in der von ihm herausgegebenen "Möller's Deutsche Gärtner-Zeitung, Zentralblatt für die gesamten Interessen der Gärtnerei", über viele Ausgaben eine besondere Tradition: "die Gepflogenheit, den Lesern dieser Zeitschrift unter den 52 Jahresnummern eine sogenannte 'Aprilnummer' darzubieten, durch welche der ernsthafte fachliche Inhalt der übrigen Nummern eine immer gern gesehene Unterbrechung und Abwechslung erfuhr..."


aus: Möller's Deutsche Gärtner-Zeitung, 19. Jg., 1904, Nr. 14

Nach der Natur für "Möller's Deutsche Gärtner-Zeitung" gezeichnet.

Die Japanische Kletter-Gurke in neuer Verwendung


„Wir fragen: welcher männliche Praktiker wäre auf die nebenstehend bildlich in der Ausführung veranschaulichte Idee der Verwendung der Japanischen Klettergurke als Schaukel gekommen? Wir antworten: keiner!

Und wie zweckmäßig und einträglich ist eine solche Form! Die Abbildung beweist es mit der naturgetreuesten, überzeugendsten Deutlichkeit, wie überreich in gleichmässiger Verteilung der Fruchtansatz und wie ebenmässig dieser in seiner Form und Grösse ausgebildet ist. Und wie sehr wird die Verarbeitung der Früchte zu Gurkensalat vereinfacht! Dass diese Erziehungsform nebenbei noch die nicht zu unterschätzende Möglichkeit gewährt, Gärtnerei, Hauswirtschaft und Körperpflege in einer einzigen Handlung vereinigt spielend zu betreiben, ist ein weiterer sehr wesentlicher Vorteil, der unter der Herrschaft der heutigen Zeitrichtung: die jungen Damen spielend mit den ernsthaftesten Dingen zu beschäftigen, nicht zu unterschätzen ist und im weiteren einen wichtigen Beitrag zur Lösung der in unserer Zeit brennend gewordenen Damenfrage bildet, für die Gegenwart also die allergrösste Bedeutung hat…..“

Ludwig Möller

aus: Möller's Deutsche Gärtner-Zeitung,

16. Jg., 1901, Nr. 13, S. 150

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